Übersicht
„Ich versuche Bilder für mich zu lösen, was am Ende entsteht, weiß ich nie. Wenn ich beim Malen etwas im Bild erkenne, das eine Erinnerung in mir auslöst, die mir vorher nicht bewusst war, ist es fertig. Dieser freigelegte Punkt kehrt das Bild in etwas objektiv Wahrnehmbares um. Mein Ziel ist es, diese Inspiration möglichst genau abzubilden.“

Grenzauflösend, raumöffnend und immersiv, Assoziationen zulassend und doch ungreifbar, entfalten Maximilian Rödels (*1984) charakteristische farbabstrahierte Ölgemälde eine überzeitliche und-räumliche Gültigkeit und scheinbar mühelose Komplexität, die profunde Reflektionen über das Anthropozän zulassen. Diffus verhält sich die Farbe auf der Leinwand; verdichtet sich, legt sich wie ein nebulöser Schleier über Bildareale oder entfaltet zuweilen eine blendende Strahlkraft. Die Farbe selbst wird in den Werken Rödels zum zentralen Bildgegenstand erhoben und transzendiert so ihre ursprüngliche Funktion als darstellendes Trägermedium. Kunstgeschichtlich klassisch in der Traditionslinie des amerikanischen Abstrakten Expressionismus stehend, wie er insbesondere im New York der 1940er und 50er Jahre mit seinen zahlreichen Subströmungen aufkeimte, werden die Leinwandoberflächen des Künstlers als ein Blickfeld ohne zentralen Fokuspunkt behandelt. Die Folge ist ein transzendentaler Akt des Betrachtens, welcher sich sowohl durch die Unmittelbarkeit der sinnlichen Erfahrung als auch durch das daraus erwachsende profunde Kontemplationspotenzial auszeichnet. Im Sinne eines großflächigen und großzügigen Farbauftrags sowie einer sorgsamen Kompositionskonstruktion, die dennoch einem intuitiven Entstehungsprozess folgt, werden klare Parallelen zur Color Field Art erkennbar. Die erhöhte formale Reduziertheit wiederum teilt wesentliche bildgebende Gestaltungsstrategien der Minimal Art der frühen 1960er Jahre. Übersetzt werden diese der Abstraktionsgeschichte entspringenden Charakteristika in gegenwartsbezogene und überzeitliche Malereien von gleißend schöner sowie rauer Bildhaftigkeit.

 

Maximilian Rödel studierte zunächst an der HbK Braunschweig bei Walter Dahn und Hartmut Neumann. Anschließend studierte er an der UdK Berlin bei Thomas Zipp und Robert Lucander, wo er 2011 als Meisterschüler des Letzteren abschloss. Seine Arbeiten wurden an signifikanten Orten wie dem Kunstverein Arnsberg, dem Kunstverein Hannover, dem Freien Museum Berlin und dem Indianapolis Museum of Contemporary Art ausgestellt und sind Teil renommierter privater und institutioneller Sammlungen, insbesondere in Deutschland und den USA.

Werke
  • Arise In Become,2023,250x220cm,oil on canvas - Kopie
    Arise In Become, 2023
  • MR_M_31.002.L_crop
    Bound by Rust, 2024
  • MR_M_27.003.L
    Edge of Momentum, 2024
  • Prehistoric Sunset MB S XI,2022,135x115cm,oil on canvas - Kopie
    Prehistoric Sunset MB S XI, 2022
  • Prehistoric Sunset XIV, 2023, 230x200cm, oil on canvas - Kopie
    Prehistoric Sunset XIV, 2023
  • Radiations II,2022,65x55cm,oil on canvas - Kopie
    Radiations II, 2022
  • yet untitled,2023,160x137cm,oil on canvas - Kopie
    Steinhimmel V, 2023
  • MR_M_25.001.L
    yet untitled, 2024
  • Maximilian Rödel, yet untitled (desert), 2023
    yet untitled (desert), 2023
Ausstellungen
Art Fairs