Stephan Balkenhol

Zum 55. Jubiläum der Galerie Rüdiger Schöttle darf Stephan Balkenhol als fester Bestandteil des Galerieprogrammes nicht fehlen. Daher freuen wir uns umso mehr den Jahresauftakt mit einer neuen Einzelausstellung des renommierten Bildhauers und Freundes der Galerie zu starten. Es werden neue Skulpturen aus Holz, Reliefs und Zeichnungen zu sehen sein.

Neben dem Bildhauer war Stephan Balkenhol (*1957 in Fritzlar) immer auch Zeichner. Das Verhältnis zwischen den beiden Medien beschrieb er einmal so: „Zeichnung ist zum einen ein sehr direktes wie auch unmittelbares Medium. Mit wenigen Strichen lassen sich große Geschichten erzählen, man kann die Welt auf den Kopf stellen, Kühe fliegen lassen und Nichtsagbares formulieren. Zeichnung und Fotografie haben mein Schaffen schon immer begleitet. Es sind oft Vorstudien zu Skulpturen, Ideenskizzen oder Konzepte, die aber nicht unbedingt skulptural ausgearbeitet werden müssen. In Form von Zeichnungen in Holz (woodcut-drawings) bewege ich mich mit Arbeiten der letzten Jahre auf einer Grenze zwischen Skulptur und Zeichnung.“ Genau dieses Spannungsverhältnis kommt auch in seiner neuen Einzelausstellung zum Ausdruck. Ob auf dem Papier oder im dreidimensionalen Raum, man kann sich der Präsenz der Figuren von Stephan Balkenhol nicht entziehen. Ihr Erscheinungsbild ist uns aus dem Alltäglichen so vertraut, dass die Gesichter des Künstlers oft auch als Spiegel unserer Zeit bezeichnet werden. Sie bevölkern seit Jahren unsere kulturelle Landschaft, vor allem im europäischen Raum und so denken wir jedes Mal, wenn wir eine neue Balkenhol Arbeit sehen, sie schon zu kennen. Doch gerade die Ambivalenz in ihrem Blick lässt immer wieder Raum für Neues. Je nach Gemütslage bewertet der Betrachter das Gegenüber anders und erlebt die Figuren als Begleiter zurück in die eigene Fantasie.