Ma Ke
Erstmals wird der chinesische Künstler Ma Ke in der Galerie Rüdiger Schöttle in einer Einzelausstellung gezeigt. Ma Kes Malerei überzeugt durch ihre Klarheit im Ausdruck und ihre feinsinnige Kraft. Seine Motive von Menschen in abenteuerlich anmutenden und herausfordernden Settings mit teils bedrohlichen Versatzstücken haben einen Anschein von Theaterszenen. So sind die Körper und Gesichter oftmals dramatisch in Szene gesetzt, wirken in ihrer unnatürlichen Verzerrung und Expressivität maskenhaft und übersteigert, sind aber gerade hierdurch lesbarer und eindringlicher. Manchmal meint man, man wohne einer Zirkusaufführung bei, in der die Protagonisten mit allerlei Tricks und Kniffen kühne Proben und Akrobatiken vollbringen müssen. Durch teils künstlich anmutendes Scheinwerferlicht wird der beunruhigende Charakter der Bildinhalte weiter gesteigert. In den Darstellungen hat man es mit Balanceakten von Menschen zu tun, die neben der rein körperlichen Ebene gleichzeitig mentale Momente veranschaulichen. So sind die Figuren mit sich selbst als auch teilweise mit ihren Bühnenpartnern im Bildraum am Austarieren, Streben und Hoffen. Es stellt sich die Frage, ob es sich um Einzelwesen handelt, die sich bangend bis tollkühn ihren Prüfungen stellen, oder um Individuen, die an ihrer Isoliertheit leiden und kollektive Stützmomente ersehnen.